Uni-Intern 23/2006
Deutsch-afrikanische Kooperation
Einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt an der Universität Würzburg hat
vor kurzem Professor Okuma Kasende beendet. Kasende ist Chemiker und
Dekan der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Kinshasa
(Demokratische Republik Kongo). Auf Einladung des
Sonderforschungsbereichs 630 „Erkennung, Gewinnung und funktionale
Analyse von Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten“ hat Kasende am Institut
für Physikalische Chemie bei Professor Wolfgang Kiefer geforscht. Der
Deutsche Akademische Austauschdienst DAAD hat seinen Aufenthalt finanziell
unterstützt.
Zwischen den Universitäten Würzburg und Kinshasa bestehen seit dem Jahr 2003
partnerschaftliche Verbindungen. Ein Kooperationsvertrag sieht eine „Intensivierung
der Kontakte in Forschung und Lehre“ vor, die auch über die Grenzen der
naturwissenschaftlichen Fakultäten hinausgehen sollen. Initiator dieser Partnerschaft
ist der Würzburger Chemiker Professor Gerhard Bringmann. Bringmann forscht auf
dem Gebiet der Naturstoffchemie; die Nutzbarmachung tropischer Pflanzen für die
Suche nach neuen Mitteln gegen Infektionskrankheiten wie Malaria und
Schlafkrankheit bildet dabei einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit. Auf diesem Gebiet
arbeitet Bringmann seit 1995 mit Wissenschaftlern der Uni Kinshasa zusammen. Für
seine Arbeiten hat ihm die Universität Kinshasa Anfang des Jahres die
Ehrendoktorwürde verliehen.
Das nächste Projekt der deutsch-afrikanischen Kooperation steht auch schon fest:
Beide Universitäten bereiten zurzeit eine Tagung der panafrikanischen
Naturstoffchemie-Vereinigung NAPRECA vor, die 2007 in Kinshasa stattfinden soll.
Zum Abschied gab’s die Medaille der Universität Würzburg. Von links: Unipräsident Axel
Haase, Okuma Kasende, Gerhard Bringmann. Foto: Gunnar Bartsch