Gerhard Bringmann Ehrendoktor der Uni Kinshasa

Gerhard Bringmann Ehrendoktor der Uni Kinshasa

Bei der Feier zu ihrem 50-jährigen Bestehen hat die Universität Kinshasa dem Würzburger Chemiker
Gerhard Bringmann die Ehrendoktorwürde verliehen. Damit würdigt die afrikanische Hochschule, die
der Uni Würzburg seit 2003 partnerschaftlich verbunden ist, Bringmanns herausragende Leistungen in der Naturstoffchemie.

Geehrt wurde der Würzburger Professor insbesondere für seine Verdienste um die Nutzbarmachung
tropischer Pflanzen für die Suche nach neuen Mitteln gegen Infektionskrankheiten wie Malaria und
Schlafkrankheit. Auf diesem Gebiet arbeitet Bringmann seit 1995 mit Wissenschaftlern der Uni Kinshasa zusammen. Die Laudatio hielt Professor Okuma Kasende, Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät von Kinshasa.

Besonders gewürdigt wurde Bringmanns Engagement in der Lehre, das er auch in Kinshasa an den Tag legt:
Dort hält er in englischer und französischer Sprache Vorlesungen zur Naturstoffchemie. Beachtung fanden auch seine Initiativen zur Organisation von Tagungen (so 2005 die erste Naturstoffchemie-Tagung in Kinshasa) und zur Förderung des Austausches von Studierenden und Professoren. So kommt zum Beispiel in diesem April Professor Kasende nach Würzburg. Dankbar aufgenommen wurden auch die Buch- und Zeitschriftenspenden, die Bringmann für die kongolesische Hochschule organisiert.

Besonderen Wert gewinnt die Auszeichnung dadurch, dass dies die erste Verleihung einer Ehrendoktorwürde der Universität Kinshasa in den vergangenen Jahrzehnten ist, nach Auskunft des dortigen Vizepräsidenten sogar die erste seit der Unabhängigkeit der Demokratischen Republik Kongo im Jahr 1960 überhaupt.

Ehrendoktor trägt sich Professor Gerhard Bringmann

Ehrendoktor trägt sich Professor Gerhard Bringmann

In farbenfroher Tracht und als frisch gebackener Ehrendoktor trägt sich Professor Gerhard
Bringmann ins Goldene Buch der Universität Kinshasa ein. Mit im Bild Protokollchef Louis F.
Beni.

Gerhard Bringmann, Jahrgang 1951, studierte Chemie und Biologie in Gießen und Münster, promovierte dort 1978 und ging dann als Postdoktorand zu dem Nobelpreisträger Sir Derek H. R. Barton an das renommierte „Institut de Chimie des Substances Naturelles“ in Gif-sur-Yvette bei Paris. 1984 folgte die Habilitation in Organischer Chemie an der Uni Münster.

1986 und 1987 erhielt Bringmann Rufe auf Lehrstühle an den Universitäten Wien und Würzburg; hier hat er seit Ende 1987 den Lehrstuhl Organische Chemie I inne – anfangs als jüngster Chemie-Professor in Deutschland. Einen attraktiven Ruf auf die Position eines Direktors am Leibniz-Institut für Pflanzen-Biochemie in Halle lehnte er 1998 ab. Von 2000 bis 2004 war er Dekan bzw. Prodekan der Fakultät für Chemie und Pharmazie; seit 2003 ist er Vertrauensdozent der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Sprecher des Sonderforschungsbereichs 630 („Erkennung, Gewinnung und funktionale Analyse von Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten“). 1999 erhielt Bringmann als einer der ersten Dozenten den „Preis für Gute Lehre“ des Freistaates Bayern. Vor wenigen Wochen wurde ihm zudem die Adolf-Windaus-Medaille der Universität Göttingen verliehen. Bislang hat Bringmann über 550 Arbeiten in wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht.

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